Saaletalbrücke (Lehestenbrücke)

Die Saaletalbrücke ist die erste Steinbogenbrücke im Netz der Reichsautobahnen.

Geplant war einerseits den Stahlverbrauch bei so großen Talbrücken deutlich zu senken, andernseits sollten solche Bauwerke zukünftig das 1000jährige Reich symbolisieren. Dienten hier doch die Römischen Viadukte als Vorbild.

Für jede Fahrbahn wurde hier eine eigene Gewölbereihe von acht Bögen auf einer Länge von 255m gebaut. Die Bauzeit betrug insgesamt etwas mehr als 12 Monate.

Zum größten Teil besteht die Brücke aus Stampfbeton, die Granitverkleidung der Sichtflächen stammt aus Steinbrüchen aus der Nähe von Floß und Flossenbürg.

In den letzten Kriegstagen im April 1945 wurden durch die Wehrmacht die Brücke auf der südlichen Seite gesprengt. Da aber die Saale die Grenze zwischen der amerikanischen und russischen Besatzungszone und später zwischen der BRD und DDR bildete begann der Wiederaufbau auf drängen der Bundesregierung 1964. Mußte doch der Verkehr von und nach Berlin über die heutige A72 bzw. ab 1952 über die B2 Töpen - Schleiz geleitet werden. Der Wiederaufbau konnte im Dezember 1966 beendet werden.

Ein Steinmetz wollte auf seine Art das neue System huldigen und erlaubte sich in das Bauwerk ein Hakenkreuz einzuarbeiten. Soweit bekannt ist mußte er aber mit diziplinarischen Maßnahmen rechnen. Das Kreuz blieb jedoch im Bauwerk erhalten, und wurde nicht einmal beim Wiederaufbau 1964 - 1966 entdeckt bzw. in den Jahrzehnten danach entfernt. Erst 1990 wurden ein paar Steine davon durch andersfahrbige ersetzt und ist heute noch teilweise sichtbar.

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Mai 2010

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