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1909 wird auf eine private Initiative von Prinz Heinrich von Preußen die "Gesellschaft zum Bau einer Automobil-, Verkehrs- und Übungsstrecke" (AVUS) gegründet. Wegen des ersten Weltkrieges wird die AVUS aber erst 1921 fertiggestellt. Aufgrund ihrer geringen Länge von nicht einmal 10 km gilt sie heute eher als Vorläufer einer Autobahn.


1924 wird in Berlin die "Studiengesellschaft für Automobilstraßenbau" (STUFA) gegründet. Deren Plan ist es, ein einheitliches Straßennetz nach Vorbild der amerikanischen Higways und der italienischen "Autostrada" Mailand - Lombardischen Seen, sogenannte Nur-Autostraßen, in Deutschland zu errichten. Die Planungen der Strecke Berlin - Leipzig - München werden später in die Planungen der Reichsautobahnen übernommen, die der HaFraBa verworfen.


1926 beginnen erste Planungen einer Schnellstraßenverbindung Köln - Bonn. Diese soll 20 km lang und kreuzungsfrei sein, beide Richtungsfahrbanen werden aber noch nicht baulich getrennt. Seitens der Politik gab es aber keine finanzielle Unterstützung.
"Deutschland ist zu arm für solche Luxusstraßen, die Eisenbahn sei das bestimmende Verkehrsmittel".
Per gesetzt von 1927 wird das Erheben von Straßengebühren verboten. Somit ist auch der Bau dieser Strecke als privatwirtschaftlich finanzierte Autobahn nicht möglich.

Nun bleibt nur noch den Bau als Notstandsarbeit bei der Reichsregierung zu beantragen. Da die Arbeitslosenzahlen in der preußischen Rheinprovinz ziemlich hoch sind wird dem Bau nun zugestimmt. Somit werden knapp die Hälfte der Gesamtkosten als Notstandsarbeit bezuschusst, der Rest aus Anleihen vom Kapitalmarkt und vom Provinzhaushalt bestritten. 1932 eröffnet Konrad Adenauer die erste Autobahn Deutschlands.


1926 wurde der "Verein zum Bau einer Schnellverkehrsstrecke Hamburg - Frankfurt - Basel" (HaFraBa) gegründet und legte den ersten Plan der Strecke Hamburg - Frankfurt - Basel vor. Dieser enthielt alle Arbeiten, die in technischer, wirtschaftlicher, finanzieller, verkehrspolitischer und propagandistischer Hinsicht zur Prüfung der Durchführbarkeit, der Vorbereitung und Ausführung geeignet und erforderlich waren.


1927 Gründung der "Gesellschaft der Freunde und Förderer einer Kraftfahrbahn Leipzig - Halle" (LEHA). Bis zu einen baureifen Entwurf ist es aber bis 1933 nicht gekommen.


1929 wird in diesen Zusammenhang erstmals der bis heute noch gebräuchliche Begriff "Autobahn" geprägt.


1931 legte die "HaFraBa" neue technische Richtlinien vor. Diese enthielten bereits detailliert dargestellte getrennte Richtungsfahrbahnen, Schutzeinrichtungen gegen Blendungen durch den Gegenverkehr, Fahrbahnprofiele, Fahrbahnbreiten, Kurvenradien, Steigungswinkel, Nebenanlagen sowie Auf- und Abfahrten. Auch ein umfassender Netzplan existierte bereits.


Allen Bemühungen zum Trotz gelang es dem Verein nicht, eine notwendige parlamentarische Mehrheit für das Vorhaben zu gewinnen. Auch die NSDAP bekämpfte die Autobahnpläne mit allen Mitteln.


1933 erkennt Adolf Hitler die Autobahnen als Modernität des Nationalsozialismus an und läßt die Tatkraft der "neuen Bewegung" propagandistisch aufleben. Doch zu diesem Zeitpunkt verfügt er weder über einen Plan für eine Teilstrecke oder eines Gesamtnetzes.
Hier sah die HaFraBa die letzte Möglichkeit ihre Ideen zu verwirklichen. Hitler ist von den Plänen begeistert, verkündet im Mai 1933 den Bau der Reichsautobahnen an. Zuvor  lässt er aber die Verbindung Köln - Bonn zur Landstraße abstufen.
Im August 1933 Überführung der HaFraBa in die "Gesellschaft zur Vorbereitung der Reichsautobahnen". Am 23.09.1933 erfolgte der erste Spatenstich Hitlers bei Frankfurt,
1935 erfolgt die erste Freigabe eines Teilstücks der Strecke Frankfurt - Darmstadt.
In den Folgejahren erfuhr die notleidende Bauindustrie, vorallem die Natursteinindustrie, einen wirtschaftlichen Aufschwung. Kurzzeitig konnte man dadurch auch etwas die Arbeitslosenzahlen herabsetzen.


Doch ab 1936 gewannen die Kriegsvorbereitungen mehr und mehr an Bedeutung. Es wurden daher langsam vorallem in der Zulieferindustrie die Arbeitskräfte abgezogen. Mit Gründung der "Deutschen Erd- und Steinwerke GmbH" (DEST) 1938, ein Unternehmen der SS, bestimmte immer mehr Zwangsarbeit den Bau der Autobahnen.
Der DEST waren zahlreiche Konzentrationslager wie Buchenwald, Sachsenhausen, Auschwitz und in Österreich Mauthausen mit ihren Nebenlagern unterstellt. Hauptsächlich wurden von diesem Konzentrationslagern Steinbrüche und Ziegelwerke betrieben und sollten den Nachschub an Baumaterialien für die "Führerbauten" sicherstellen.
1939 erhält der Westwall immer mehr an Bedeutung und somit wurden nach und nach auch die Arbeitskräfte von den Baustellen der Autobahnen abgezogen.
Anfangs wurden auch hier noch die fehlenden Arbeitskräfte durch Zwangsarbeiter ersetzt. Da aber die Autobahnen nicht als kriegswichtig eingestuft wurden musste der Bau ab 1939 schrittweise eingestellt werden.


Im September 1936 wurde der 1000ste Kilometer, im Dezember 1937 der 2000ste Kilometer und im Dezember 1938 der 3000ste Kilometer Reichsautobahn dem Verkehr übergeben.
Bis zur entgültigen Baueinstellung 1943 wurden somit 3900km Reichsautobahnen dem Verkehr übergeben.


Ebenso gibt es ab 1943 keinen Betriebsdienst auf den Autobahnen mehr. Da zu dieser Zeit kaum noch Individualverkehr in Deutschland möglich ist dürfen absofort auch Radfahrer, Fußgänger oder auch Ochsengespanne die Reichsautobahnen nutzen.

A9 bei Weißenfels / Kleben

 

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