Innbrücke bei Rosenheim

Zur Ausschreibung zum Bau der Innbrücke beteiligten sich 29 Firmen die 75 Entwürfe einreichten. Als Favoriten wurden aber nur Brücken ausgewählt, bei denen sich keine Konstruktionsteile über der Fahrbahnplatte befanden, da der ungehinderte Blick auf die Alpenkette erhalten werden sollte. Die Wahl fiel letztendlich auf einen Entwurf der Bauunternehmung Leonard Moll aus München.

Die Brücke übertraf mit ca. 165m Länge und 5500 m² Ausbaufläche zu jener Zeit alle vorhandenen weitgespannten Eisenbeton - Balkenbrücken.

Der Eisenbetonüberbau, getrennt für beide Fahrbahnen, ruhte auf gemeinsamen Pfeilern und Widerlagern. Das Tragwerk jeder Fahrbahn bestand aus zwei Hauptträgern mit darüber gespannter Fahrbahnplatte. Auf jeden Hauptträger entfielen somit 4,7m Überbaubreite was bis dahin noch nie realisiert wurde. Die Hauptträger wurden als Gerberträger ausgebildet und liefen über acht Felder, die größten Stützweiten von 37,5m befanden sich über den drei Flussöffnungen.

Die Gründung der Pfeiler und der Widerlager erfolgte innerhalb eiserner Spundwände auf sogenannten Seeton der ca. 7m unter normalen Wasserstand anzutreffen ist.

Im Herbst 1933 begannen die Bauvorbereitungen, trotz strengen Winter mit starken Eisgang konnte die Gründungsarbeiten von Mitte Januar bis Ende April 1934 durchgeführt werden.

Die Herstellung des Überbaus erfolgte auf einem hölzernen Leergerüst, welches auch zum herstellen der zweiten Fahrbahn genutz wurde.

Im November 1935 konnte der Bau der Brücke beendet werden. Bis dahin waren fast täglich ca. 200 Arbeiter beschäftigt. Nur sonntags und zum offiziellen Spatenstich am 22.03.1934 bei Unterhaching ruhten die Arbeiten.

1984 wurde die Innbrücke wegen erheblicher Bauwerksschäden durch einen Neubau ersetzt.

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Textquelle: Deutsche Bauzeitung Berlin Heft 38 vom 19.09.1934

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